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Politische Vereinigungen

Der Gemeindeverein
Im laufenden Jahrhundert war unser Land während zweier weltweiter Kriege lange Zeit umtobt, auf Schmalkost gesetzt und selber ernsthaft gefährdet. Die grösste politische Erschütterung aber hatte es im November 1918 anlässlich des Generalstreiks auszustehen, als sich das bürgerliche und das sozialistische Lager voller Misstrauen und Erbitterung gegenüberstanden. Heute, nach 50 Jahren, wissen wir, dass unsere Arbeiterschaft schon damals zu weit überwiegendem Teil durchaus nicht revolutionär eingestellt war und dass die Entzweiung nie das gefährliche Ausmass erreicht hätte, wenn während der Kriegsjahre auf bürgerlicher Seite mehr Verständnis für die Not der Lohnempfänger aufgebracht worden wäre.
Damals aber, als das Zerwürfnis seinen Höhepunkt erreichte, sah man begreiflicherweise nur die unmittelbare Gefahr, weshalb sich die bürgerlichen Kreise überall im Land zusammenschlossen als Gegenpol der Sozialisten. So kam es auch bei uns am 21. November 1918 zur Gründung des bürgerlichen Gemeindevereins.

Wie dessen Initianten die Lage damals beurteilten, ergibt sich aus dem vom Aktuar, dem uns allen bestens bekannten, damals blutjung gewesenen Jakob Altorfer verfassten ersten Eintrag in das Protokollbuch. Dieses den Zweck des Vereins umschreibende Vorwort lautete:

Grosse politische Umwälzungen
«Als im Herbst 1918 die Waffen auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen zu ruhen begannen, vollzogen sich in einigen europäischen Staaten grosse politische Umwälzungen, deren Geist und Richtung zum Teil auch in unserem Lande Anhang fanden. Es war hauptsächlich der Geist der russischen Revolution, der Bolschewismus, der einigen Sozialdemokraten besonders imponierte. Diese glaubten nun, die Einführung auch bei uns erwirken zu können. Mit allen möglichen Mitteln, sogar mit dem Generalstreik, suchten sie ihr Ziel zu erreichen. Allein die Bürger sowie die aufgebotenen Truppen standen der Regierung treu zur Seite; somit nahm diese revolutionäre Bewegung ein klägliches Ende. Das Bürgertum liess diese besorgniserregenden Tage jedoch nicht vorübergehen, ohne dadurch eine gute Lehre gewonnen zu haben.
Es schlossen sich jetzt die bürgerlich gesinnten Männer an vielen Orten des Schweizerlandes, so auch in unserer Gemeinde, zu kleinem oder grössern Verbänden zusammen, um in Zukunft gegen aufständische Bewegungen gerüstet zu sein.»

Ernst Leu als Präsident
Der Vorstand des jungen Vereins, bestehend aus Ernst Leu als Präsident, Heinrich Morf und, wie bereits erwähnt, Jakob Altorfer, widmete sich nun energisch seinen Aufgaben. Zur Vermeidung falscher Vorstellungen sei aber festgehalten, dass zwischen dem Verein und der gegnerischen Partei nie Auseinandersetzungen von ebenso gehässigem Ausmass entstanden sind wie anderswo, da die Arbeiter doch selber Bauernfamilien entstammten und da im Dorfe sich doch die meisten von Kinds-beinen her kannten.
Aus dem Vereinsprotokoll lässt sich feststellen, dass die Beratungen zu überwiegendem Teil Gemeindeangelegenheiten betrafen, insbesondere die Wahl der Gemeindebehörden, aber auch wichtige Sachgeschäfte, z. B. den Finanzhaushalt und den Steuerfuss der Gemeinde. Schliesslich gaben die Versammlungen auch Gelegenheit, kantonale oder eidgenössische Vorlagen zu besprechen. Es handelte sich also, gesamthaft gesehen, um eine ausgesprochen politische Tätigkeit. Manchmal gab es Vortragsabende, wobei meistens über ein zu jenem Zeitpunkt aktuelles Thema referiert wurde, stets mit dem Ziel, das Interesse der Einwohner am Gemeindegeschehen zu wecken.

Der Vorstand reichte dem Gemeinderat verschiedene Anregungen und Motionen ein. Auf seine Initiative geht zum Beispiel zurück, dass an Gemeindeversammlungen auch Nichtstimmberechtigte Zutritt haben, natürlich nur als Zuhörer, und dass das Anfragerecht nach § 51 des Gemeindegesetzes bei uns in konzilianter Weise gehandhabt wird. Seit einigen Jahren organisiert der Verein jeweils die Augustfeiern, und beim Betrieb der Gemeindebibliothek und der Kinderkrippe hilft er aktiv mit.

Ortsgruppen
Im Laufe der Jahre bildeten sich bei uns Ortsgruppen der verschiedenen bürgerlichen Parteien. Der Gemeindeverein diente ihnen vorerst als Dachorganisation, vor allem zur gemeinsamen Vorbereitung der Wahlen und zur Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen. Nach 1945 distanzierten sich aber die Parteien nach und nach immer mehr vom Verein, von dem sie sich konkurrenziert fühlten, und 1955 lehnten sie bei Wahlvorbereitungen erstmals die Zusammenarbeit mit dem Verein ab mit der Empfehlung, letzterer möge sich der Politik enthalten und andern Aufgaben zuwenden.

Nun war aber der bürgerliche Gemeindeverein ja schon seinem Namen nach von politischer Natur, und seine Statuten wie seine ganze Tradition waren auf Politik ausgerichtet. Er verzichtete jedoch auf weitere Beschäftigung mit Problemen des Bezirks, Kantons und Bundes und beschränkte sich auf die aktive Verfolgung von Gemeindeangelegenheiten, da solche ja kaum je nach parteipolitischen Gesichtspunkten zu beurteilen und zu entscheiden sind. Zudem bemühte sich der Verein, seine Tätigkeit, soweit seine Kräfte reichten, auch auf Probleme des Verkehrs und der Kultur auszudehnen. Dazu musste er aber alle Kreise ansprechen können, wobei ihm indessen die Abstempelung «bürgerlich» hinderlich war. Deshalb wurden 1958 die Statuten geändert, und seither ist der Verein parteipolitisch neutral, allen Leuten zugänglich, und heisst kurzweg
Gemeindeverein.

Zusammengehörigkeit fördern
Gemäss diesen Statuten will er unter anderem «unter den Einwohnern das Gefühl der Zusammengehörigkeit fördern, Gegensätze überbrücken und das Bewusstsein gegenseitiger Verantwortung wecken, alle im Interesse der Dorfgemeinschaft liegenden Bestrebungen unterstützen». Das ist ein weiter, anspruchsvoller Rahmen; dass er vom Verein kaum je voll wird ausgefüllt werden können, ist letzterem bewusst. Dazu fehlen ihm ja trotz seiner rund Zoo Mitglieder die Kräfte. Er stellt sich daher in aller Bescheidenheit in die Reihe der übrigen Vereine, Institutionen und Parteien, welche sich ebenfalls dem Dienst an der Gemeinschaft verschrieben haben, jede Gruppe auf ihre Weise. Der Gemeindeverein sieht eine seiner besondern Aufgaben darin, auch den vielen Einwohnern, welche sich keiner jener Gruppen anschliessen möchten, sich aber doch für die Gemeindeprobleme interessieren, zur Orientierung und Mitsprache Gelegenheit zu verschaffen, eingedenk des Wortes von Eleonora Roosevelt:
«Es ist besser, ein kleines Licht anzuzünden, als über die Finsternis zu klagen.»

Die politischen Parteien in der Gemeinde Opfikon
Die demokratische Staatsform erhält durch die Parteien und die durch sie verkörperten differenzierten Auffassungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens jene Grundlage der immerwährenden Diskussion, die allein vor totalitären Regierungsformen bewahrt.
Fernsehen, Radio und Presse sowie Gespräche mit Menschen verschiedenster Nationen zeigen uns täglich mit unvermischter Deutlichkeit die grossen Vorteile der direkten schweizerischen Demokratie, die selbst jeder Minderheit auf verfassungsmässiger Grundlage die Möglichkeiten gibt, ihre Ideen und Vorschläge durch eine Volksabstimmung den Stimmbürgern zu unterbreiten.
Die politischen Rechte des Schweizerbürgers, zu deren Ausübung wir jährlich mehrmals aufgerufen und eingeladen werden, sind im wesentlichen folgende:

  • Stimm- und Diskussionsrecht an Gemeindeversammlungen
  • Wahlen von Mitgliedern unserer Gemeindebehörden
  • Stimm- und Wahlrecht auf Bundes-, Kantons-, Bezirks- und Gemeindeebene
  • Initiativ-, Referendums- und Motionsrecht Anfragerecht bei Gemeindeversammlungen.

Unsere Staatsform und unsere politischen Rechte sind jedoch nur solange garantiert, als sich Stimmbürger bereit finden, durch eine aktive Mitarbeit in den politischen Parteien eine Mitverantwortung zu tragen.

Aufgaben unserer Parteien
Aus der oben erwähnten Tatsache resultiert zwangsläufig eine umfassende Aufgabe der Parteien. Primär haben sie diese im Kommunalbereich zu erfüllen; nicht allein weil sich dort die breiteste Entfaltungsmöglichkeit zeigt, sondern weil jeder Gemeindebereich die organische Grundlage bildet, wo echte, jedermann ansprechende und verpflichtende Meinungsbildung möglich ist.
Im einzelnen umfasst die Tätigkeit der Parteien im Rahmen des durch sie frei gewählten Programmes nachstehendes :

  1. Detaillierte Information und Diskussion über die Vorlagen und Geschäfte der Gemeindeversammlung unter Mitwirkung von Behördevertretern;
  2. Gewinnung und Nominierung von fähigen Kandidaten für öffentliche Ämter sowie deren Unterstützung bei den Wahlen;
  3. Ausarbeiten von Vorschlägen für Neuerungen oder politischen Forderungen an die Öffentlichkeit;
  4. Mitarbeit in überregionalen Parteiorganisationen;
  5. kameradschaftliche Pflege der Diskussion und Meinungsbildung in der Partei.

Diese Darlegungen haben für alle Parteien in gleichet Weise Gültigkeit. In eben dieser Einigkeit laden sie den Stimmbürger ein, im Interesse der Gemeinde sich einer der in Opfikon vertretenen politischen Parteien anzuschliessen. Mit den nachfolgenden Detailangaben über Geschichte und Ziel stellen sich die Parteien vor. Damit dürfte sicher manchem unschlüssigen Stimmbürger die Wahl zum Beitritt erleichtert werden, und unsere Gemeinde sähe sich um weitere informierte und interessierte Stimmbürger bereichert, die bereit sind, in ehrlicher Mitverantwortung zu den gemeinsamen Problemen Stellung zu nehmen und somit aktiv beizutragen, unsere demokratische Staatsform lebendig zu erhalten.

Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei
Gründung
Die Bauernpartei Opfikon wurde im Frühjahr 1918 gegründet.
Ziel
Gegen Ende des Ersten Weltkrieges entwickelten sich in unserem Lande bedrohliche Gegensätze extrem links- und rechtsorientierter Strömungen. (Auswirkungen wie Generalstreik usw.)Das Bestreben der Bauernpartei war, sich mit ausgleichender, bodenständiger Politik zwischen diese Extreme zu stellen.
Entwicklung
Der Grundgedanke der Ausgeglichenheit und Beständigkeit hat sich bis heute durchgesetzt und erfasst nicht nur den Bauernstand, sondern auch das Gewerbe und den Bürger.
Seit dem Jahre 1952 heisst die Partei sinngemäss Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei.

Christlichsoziale Partei
Am 1. März 1950 kamen einige katholische Stimmbürger der Gemeinde im alten Restaurant «Löwen» zu einer zwanglosen Aussprache zusammen, bei welcher zum Thema «Brauchen wir eine christlich-soziale Partei ?» sachlich und leidenschaftslos diskutiert wurde. Daraus resultierte die Gründung der Ortspartei am 21. März 1950.
Ihre Ziele wurden in den Statuten festgehalten, die sich dem Rahmen der Kantonalpartei einfügten. Im grösseren Rahmen sind die Ziele: Gestaltung des öffentlichen Lebens nach den Grundsätzen des Christentums, der föderalistischen Demokratie und der sozialen Gerechtigkeit, die Verteidigung der Freiheiten und Rechte des katholischen Volkes unter Wahrung des konfessionellen Friedens.
Im einzelnen erstrebt die Partei eine aktive Mitwirkung an der Gestaltung der Gemeindepolitik, die Portierung geeigneter Kandidaten in die Behörden, Aufklärung und Orientierung der Mitglieder und der weiteren Öffentlichkeit über Wahl- und Abstimmungsgeschäfte. Sie wird befugt, zur Wahrung ihrer Interessen mit andern Parteien Abkommen und Listenverbindungen zu treffen. Durch die Verbindung mit der Kantonalpartei steht sie auch in engem Kontakt mit der gesamtschweizerischen Partei, die vor wenigen Jahren in «Konservativ-Christlichsoziale Volkspartei» umbenannt wurde.

Demokratische Partei
Die Gründung der Ortsgruppe erfolgte im Dezember 1954. Sie gehört der Demokratischen Partei des Bezirks Bülach und des Kantons Zürich an, welch letztere auf eine über hundertjährige Tradition zurückblicken kann.
Zweck und Ziel der Partei sind Erhaltung, Ausbau und Förderung der demokratischen Volksrechte. Die Partei steht auf bürgerlichem Boden und erstrebt die Bewahrung eines gesunden Mittelstandes. Es gehören ihr Männer aus sozusagen allen Kreisen an: Beamte, Angestellte, Kaufleute, Gewerbetreibende usw. Die Demokratische Partei kann und will demjenigen, der sich für öffentliche Angelegenheiten interessiert, sich aber aus den verschiedensten Gründen keiner der bestehenden grösseren oder kleineren Parteien anschliessen möchte, eine politische Heimstatt bieten. Sie ist keinerlei Verbänden oder wirtschaftlichen Interessengruppen verpflichtet.

Freisinnige Partei
Als dritte Partei wurde am 12. Mai 1932 die Bürgerliche Partei Opfikon als Ortsgruppe der Freisinnig-demokratischen Partei des Bezirkes Bülach gegründet, die später ebenfalls den Namen der Bezirkspartei annahm.
An der Generalversammlung vom 25. Mai 1966 erfolgte in Anlehnung an die Bezeichnung der Kantonalpartei und um Verwechslungen zu vermeiden die Umbenennung in «Freisinnige Partei».
Die Partei bezweckt, die auf dem Boden freisinniger Staatsauffassung stehenden Schweizerbürger und -bürgerinnen der Gemeinde Opfikon zu sammeln und Politik in Anlehnung an die Freisinnige Partei der Schweiz zu führen. Ihre Mitglieder und Anhänger bekennen sich zum Liberalismus, befürworten das private Unternehmertum und bekämpfen neue staatliche Eingriffe in unsere Wirtschaftsordnung. Die Freisinnige Partei verschliesst sich aber gegenüber gerechtfertigten sozialen Postulaten nicht, will diese aber nicht ausschliesslich durch die öffentliche Hand erfüllt sehen. Mitverantwortung, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zwischen den Sozialpartnern sind nach wie vor die besten Garanten eines dauernden Arbeitsfriedens und sozialer Gerechtigkeit.

Die Ortsgruppe Opfikon ist die grösste konfessionell unabhängige Mittelstandspartei unserer Gemeinde. Ihre Mitglieder rekrutieren sich aus folgenden Berufsständen und -schichten:

  • Unternehmer aus Industrie, Handel, Gewerbe und Dienstleistung
  • Selbständigerwerbende liberaler Berufsgruppen wie Ärzte, Zahnärzte,
    Architekten, Anwälte und Ingenieure
  • Direktoren und Prokuristen
  • Angestellte und Beamte

Landesring der Unabhängigen
Die Ortsgruppe des Landesrings ist eine der jüngern politischen «Parteien» in unserer Gemeinde. Sie wurde 1943 gegründet und ist seit 1956 in verschiedenen Ämtern und Kommissionen vertreten. Die Urform des schweizerischen Staatswesens ist die Landsgemeindedemokratie. An der Landsgemeinde traten seinerzeit die waffenfähigen Männer zum «Ring» zusammen. Noch heute wird in einigen kleineren Kantonen den Zwanzigjährigen das Recht verliehen, als voll- und gleichberechtigte Bürger in den Ring der Landsgemeinde zu treten.
Darum ist der Ring unser Symbol. Er ist für uns das Zeichen der demokratischen Volksgemeinschaft. Der Ring fasst alle Mitbürger zusammen und schliesst keinen aus.
Wie im Ring der Landsgemeinde sich verschiedene Meinungen und Interessen geltend machen können, so soll auch der Ring der Unabhängigen keine Gleichschaltung der Bürger erstreben. Aber gleich, wie im Landsgemeindering alle durch das Bewusstsein unauflöslicher Volksverbundenheit zusammengehalten werden, soll unser Ring versuchen, die Freiheit der Gemeinschaft zu verwirklichen und zu erhalten.
Dies war der Leitgedanke von Gottlieb Duttweiler, als er 5933 den Landesring der Unabhängigen gründete. Diesem Leitgedanken versucht unsere Ortsgruppe nachzuleben, eine relativ kleine Gruppe, die aber, wie die kantonalen Abstimmungen immer wieder beweisen, mit einem grossen Anhang von Sympathisanten rechnen kann.

Sozialdemokratische Partei
Im Mai 1969 sind es 52 Jahre her, seit im Monat Mai 1917 20 entschlossene Mitbürger aus der Gemeinde Opfikon die Gründung der Sozialdemokratischen Partei Opfikon-Glattbrugg vollzogen. Sie erkannten in jenen Tagen die Nöte der Arbeitnehmer und schlossen sich in der politischen Organisation zusammen. Damals war man vom Achtstundentag noch weit entfernt. Eine Fünftagewoche und bezahlter Arbeitsurlaub waren für viele ein Wunschtraum. Zu diesen Zeiten brauchte es Mut und Selbstüberwindung, sich zur Sozialdemokratischen Partei zu bekennen. Heute ist die Sozialdemokratische Partei der Schweiz eine grosse Partei in unserer Demokratie.

Ausrufung des Generalstreiks
Der erste Parteipräsident der Sozialdemokratischen Partei Opfikon-Glattbrugg war Stationsvorstand der SBB, und die Gemeinde Opfikon zählte damals 1700 Einwohner. Dies alles geschah in einer bewegten Zeit, denn schon im zweiten Jahr der SP Opfikon-Glattbrugg brach die schwerste innenpolitische Krise des schweizerischen Bundesstaates über unser Land. Die Ausrufung des Generalstreiks in den Novembertagen 1918 war Tatsache geworden.

Der Erste Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg 1914-1918 löste die Probleme, die seine Ursache bildeten, nicht. Er hat sie im Gegenteil verschärft und schuf die Quellen seines Nachfolgers von 1939 bis 1945. Zwischen den beiden Weltkriegen lag dann eine neue Periode des konjunkturellen Aufstiegs (1922-1929), dem in den nächsten zehn Jahren eine weitere, nie gesehene Krise folgte. Auch nach 1945 brachten es die Völker dieser Welt nicht fertig, den Frieden zu erhalten; Korea und Vietnam waren zwei weitere Stationen der jüngsten Geschichte, wo viele Menschen nutzlos ihr Leben lassen mussten.

Vermehrung und Konzentration der Bevölkerung
Kehren wir aber zurück in unsere engere Heimat. In den letzten fünfzig Jahren hat die Gemeindepolitik in der Schweiz erhebliche Fortschritte gemacht. Ihr Aufgabenkreis musste ständig erweitert werden. Immer neue kommunalpolitische Aufgaben waren bald freiwillig, bald zwangsläufig zu übernehmen. Das stand im Zusammenhang mit der Vermehrung und der Konzentration der Bevölkerung, mit der Veränderung der sozialen Schichtung und des sozialen Denkens.

Quelle: Opfikon Glattbrugg Oberhausen - Einst und jetzt 1969

Demokratie durch Parteienvielfalt
Politisch aktive Einwohner eines demokratischen Landes gestalten die Wirtschaft, den Staat und die gesellschaftlichen Verhältnisse und geben ihnen Inhalt und Form. Auch die Gestaltung unserer Beziehung zum Ausland wird laufend wichtiger.
Globalisierung, Klimaerwärmung, Bevölkerungswachstum, Migration, Arbeitslosigkeit und Terrorismus sind nur einige Beispiele für nationale und internationale Herausforderungen.
Die Aufgabenbereiche der Politiker aller Ebenen werden laufend umfangreicher, vielschichtiger und komplexer. Durch die Parteienvielfalt kann gewährleistet werden, die Interessen und Anliegen aller Bevölkerungsgruppen und -Schichten demokratisch in der Regierung zu vertreten. Diese Vielfalt hilft sicher zu stellen, die wichtigen "Zeichen der Zeit" rechtzeitig zu erkennen und Ihnen angemessen zu begegnen.
Ob "Grün", "Rot", "Links" oder "Rechts", die verschiedenen Parteien werden die momentanen und vor allem die künftigen Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen können.